Zeitgeschichte
General editor: Erich Kasten
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Maria Vajta Klamer
Flucht
vor dem Mord an einem Volk
2018,
Fürstenberg/Havel:
Kulturstiftung Sibirien
222 pp.,
15,5 x
22 cm
ISBN:
978-3-942883-35-1
Euro 18;
paperback
PDF (5.1 MB)
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Anhand von Einzelschicksalen erfahren wir von der
weitgehenden Vernichtung des ehemals lebendigen
jüdischen Lebens in Osteuropa durch den Holocaust und
den darauf folgenden Kommunismus. Fünf polnische
Jüdinnen und Juden überstehen – in einigen Fällen auf
abenteuerliche Weise – die Verfolgung und die Lager
der deutschen Nationalsozialisten und einer von ihnen
den sowjetischen Gulag in Workuta. Wegen der
antisemitischen Politik im Nachkriegspolen verlassen
die meisten von ihnen ihre Heimat und beginnen in
Schweden ein neues Leben.
In ihren Erzählungen reflektieren die Betroffenen
selbst die Ereignisse, die mit historischen Fakten und
einfühlsamen Stimmungsbildern hinterlegt werden. So
erfolgt eine differenzierte Einschätzung von
Situationen und geschichtlichen Entwicklungen, die
ihrer besonderen Vielschichtigkeit gerecht wird. Damit
unterscheidet sich das Buch wohltuend von manchen oft
zeitbedingt und politisch gefärbten Interpretationen
und Einordnungen der Ereignisse.
Das Buch verdeutlicht, wie das Böse und das Gute im
Menschen immer wieder gerade in Extremsituationen
hervorbrechen. Eine besondere Zeitnähe gewinnt das
Buch ebenfalls dadurch, dass es zum Nachdenken anregt,
wie Menschen und Regierungen bis heute mit Schuld und
Mitschuld und mit politisch bedingten Migrationen
umgehen.
Maria Vajta Klamer ist in Lund geboren und in
Genf und Straßburg aufgewachsen. Seit 1975 lebt
sie in Schweden, wo sie als freie
Schriftstellerin arbeitet. Sie ist außerdem tätig in
der Lehrerfortbildung zu Demokratie, Toleranz und
Menschenrechten.